KardioFit-Training für wen und warum?
Patienten mit Herzinsuffizienz und koronarer Herzkrankheit (KHK) benötigen ein spezielles körperliches Training aus mehreren Gründen. Regelmäßige körperliche Aktivität kann entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität, der körperlichen Fitness und der Prognose beitragen.
### Gründe für spezielles Training
1. **Verbesserung der Herzleistung**: Studien zeigen, dass gezieltes Training die linksventrikuläre Funktion bei Herzinsuffizienz-Patienten verbessert. Eine Untersuchung ergab, dass Patienten, die an einem strukturierten Trainingsprogramm teilnahmen, signifikante Verbesserungen in der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) zeigten, was auf eine bessere Herzleistung hinweist.
2. **Reduktion von Symptomen**: Regelmäßiges Training kann Symptome wie Müdigkeit und Atemnot verringern. Eine Metaanalyse ergab, dass körperliche Aktivität die Belastbarkeit bei Patienten mit Herzinsuffizienz erhöht und die Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten verringert.
3. **Verbesserung der Lebensqualität**: Studien belegen, dass Patienten mit KHK, die an Rehabilitationsprogrammen teilnehmen, eine signifikante Verbesserung ihrer Lebensqualität und psychischen Gesundheit erfahren.
### Intensität und Häufigkeit
- **Intensität**: Moderate Intensität wird in der Regel empfohlen. Dies entspricht etwa 40-70% der maximalen Herzfrequenz oder einem "talk-test", bei dem Patienten während des Trainings in der Lage sind, sich zu unterhalten, jedoch nicht zu singen.
- **Häufigkeit**: Es wird empfohlen, mindestens 3-5 Mal pro Woche zu trainieren, mit einer Gesamtdauer von 150 Minuten moderatem Training pro Woche. Dabei sollten auch Krafttrainingseinheiten 2-3 Mal pro Woche eingebaut werden.
### Nutzen für Patienten mit Risiko
Patienten, die ein Risiko für Herzinsuffizienz oder KHK haben, profitieren ebenfalls von körperlichem Training. Zu den Risikofaktoren zählen Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und familiäre Vorbelastung.
1. **Prävention**: Studien zeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität das Risiko für die Entwicklung von Herzkrankheiten signifikant senken kann. Eine große Kohortenstudie hat ergeben, dass Personen, die regelmäßig Sport treiben, ein um bis zu 30-40% geringeres Risiko für die Entwicklung einer KHK haben.
2. **Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit**: Moderate Bewegung kann die kardiovaskuläre Fitness steigern, Entzündungen verringern und die Blutfettwerte verbessern. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass selbst moderate Aktivitäten wie Gehen das Risiko für Herzkrankheiten bei Menschen mit Übergewicht reduzieren können.
### Fazit
Für Patienten mit Herzinsuffizienz und KHK ist ein speziell angepasster Trainingsansatz von großer Bedeutung, da er die Herzleistung verbessert, Symptome lindert und die Lebensqualität steigert. Moderate Intensität und regelmäßige Häufigkeit sind entscheidend für den Erfolg. Auch Patienten mit Risiko profitieren von körperlicher Aktivität, da sie das Risiko für Herzkrankheiten senken und die kardiovaskuläre Gesundheit fördern können. Vor Beginn eines Trainingsprogramms sollten Patienten jedoch immer Rücksprache mit ihrem Arzt halten, um individuelle Empfehlungen zu erhalten.